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Militär-Käseschnitten an der BEADiese Frau steckt hinter dem Kult-Imbiss

Bretzel, Hotdogs und Militärschnitten: Franziska Schärs Geschäft startete in diesem Feuerwehrauto.

Der rote Feuerwehrwagen ist nicht zu übersehen. Er gehört Franziska Schär, die hier Bretzeln verkauft. Der Hotdog-Stand nebenan ist ebenfalls von ihr geführt. Die Bernerin gehört quasi zum Inventar der BEA, die am Freitag ihre Türen geöffnet hat: Seit 1996 verkauft sie auf dem Bernexpo-Gelände Essen. «Alles hat mit den Bretzeln angefangen, dann kamen die Hotdogs dazu», sagt sie. Je 4000 Stück verkauft sie während der 10 Messetage.

Die 54-Jährige ist gelernte KV-Angestellte. Als ihr Bürojob damals gestrichen wurde, hätte sie intern in eine neue Aufgabe wechseln können. Doch es stimmte nicht mehr für sie. «Und als ich an einem Schwingfest dieses Feuerwehrauto gesehen habe, ergriff ich die Gelegenheit», erinnert sie sich an die Anfänge ihres Gastro-Projekts.

Ihr Mann ist Schreiner und baute ihr den 64-jährigen Oldtimer um, damit er als Foodtruck funktionierte. «Er baut eigentlich alles für mich, ich habe die Ideen, er setzt es um.» Sie wird für diese Aussage noch Beweise liefern, doch dazu später.

Die BEA als Spielplatz

Nebst den Hotdogs und den Bretzeln verkauft sie seit drei Jahren Militär-Käseschnitten. Das Gericht ist schon viel länger an der BEA präsent, vorher wurde es von einem mittlerweile verstorbenen Standbesitzer angeboten. «Hotdogs verkaufen viele, aber die Käseschnitten sind exklusiv von uns», sagt sie mit Stolz.

Die Schnitten kennt auch Tom Winter, der CEO der BEA-Organisatorin Bernexpo, die die Frühlingsmesse auf ihrem Gelände durchführt. «Neue Sachen sind schon wichtig, aber solche Kult-Imbisse haben einen wichtigen Platz an der BEA.»

Die Stände von Franziska Schär waren bis letztes Jahr allesamt vor der alten Festhalle, dort wird derzeit die neue Festhalle gebaut. So mussten neue Standplätze her. Dem alten Ort trauert Franziska Schär schon nach. «Das Plätzchen fehlt mir. Schliesslich bin ich in Bern aufgewachsen, und die BEA war immer mein Spielplatz.»

Die Käseschnitte besteht aus Ostermundiger Ruchbrot und einer geheimen Käsemischung aus dem Emmental.

Während der Hotdog- und der Bretzelstand in der Nähe der Curlinghalle sind, werden die Militär-Käseschnitten hinten auf der Grossen Allmend gestrichen. Auf dem Weg dorthin erzählt Franziska Schär weiter. «Die Tage hier sind streng, wir sind abends nudelfertig, aber es macht allen Spass.»

Beim Stand hat sich bereits eine Warteschlange gebildet, obwohl das Wetter nicht gerade mitmacht. Im Wagen steht eine der fünf Angestellten, vor ihr ein Gläschen Weisswein. «Das ist unser Ritual, wir stossen am 1. Tag um 11 Uhr auf eine schöne BEA an.»

Seit drei Jahren hat Franziska Schär die Militär-Käseschnitte im Angebot – exklusiv, wie sie sagt.

Hinten im Zelt werden Brote gestrichen. Eine dicke Scheibe Ruchbrot wird auf der einen Seite mit der Käsemischung dünn bestrichen, auf der anderen Seite dann dick. Das wird danach in Öl frittiert, und fertig ist ein perfekter Snack.

Das Team liess gleich die Autorin ans Streichmesser. Ob das gut herausgekommen ist, sehen Sie im Video:

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«Letztes Jahr haben wir eine Tonne Käsemasse verkauft, und Brot brauchen wir pro Tag ungefähr 400 Kilogramm», sagt Schär. Bei einem solch einfachen Gericht muss die Qualität stimmen: Das Brot ist aus einer Ostermundiger Bäckerei, der Käse kommt aus Dürrenroth. «Die Mischung ist aber geheim, nicht einmal mir verraten sie die Käser», sagt Schär.

Ferien bei der BLS

Während Brote in der Fritteuse brutzeln, stehen vor dem Stand Leute an den grünen Tischen. Diese hat ihr Ehemann für sie gebaut, sie sehen aus wie Militärkisten, passend zum Konzept. Auch den Zaun hat sie mit einem Tarnnetz dekoriert. «Es muss alles zusammenpassen», so die Geschäftsfrau.

Die Eink¨ünfte von den drei Ständen reichen allerdings nicht, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Schär ist bei der BLS in der Schadensabteilung angestellt. Und während der BEA und weiterer Messen wie der Caravan-Ausstellung nimmt sie Ferien.

Weckt Erinnerungen an frühere Zeiten: Martin Fahrni (65) findet, die BEA-Schnitte komme nahe ans Original heran.

An den Holztischen stehen zufriedene Kunden, alle mit einem Brot vor sich. Einer von ihnen ist Martin Fahrni. «Im Militär gab es Fotzelschnitten und Käseschnitten, das waren Delikatessen», erzählt der 65-Jährige.

Und wie schmeckt diese hier von Franziska Schär? «Sie ist nahe am Original.» Dieses Essen erinnere ihn an Nachtmärsche, bei denen er von Bern nach Dürrenroth – zufälligerweise der Ort, von wo Franziska Schär den Käse bezieht – gelaufen ist. Und ausgehungert eine Militär-Käseschnitte bekam. Wie gut die wohl geschmeckt haben muss.

Auch Franziska Schär hat die Lust auf ihre Waren nicht verloren. «Jeden Tag eine Bretzel und eine Käseschnitte müssen sein. Schon nur, um die Qualität zu prüfen», sagt sie verschmitzt, beisst in die Schnitte, der Käse läuft langsam hinaus. Die Finger werden schön fettig, und nicht nur Schärs Augen funkeln glücklich.

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