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Massnahmen gegen Alpen-Verkehr Bundesrat will von Tunnelgebühren am Gotthard nichts wissen

Ein Auto fährt in den Gotthard Strassentunnel auf der Autobahn A2 beim Nordportal in Göschenen.

Der Bundesrat hat weitere Massnahmen gegen den Ausweichverkehr entlang der Autobahnen im Alpenraum beschlossen. So wird er auf der A2 in Richtung Süden temporäre Anschlusssperrungen vertieft analysieren und testen lassen.

Der Bundesrat findet zudem, dass zum Schutz von Dörfern entlang vielbefahrener Autobahnen auch Kantonsstrassen angepasst werden sollten. Dies etwa mit Dosierungsanlagen vor den Dorfeinfahrten. Das teilte die Landesregierung am Mittwoch mit.

Zudem empfiehlt der Bundesrat, automatisierte Ausfahrtsdosierungen an Anschlüssen der A2 durchs Urnerland und der A13 via San-Bernardino-Tunnel «weiter zu vertiefen», wie er schreibt. Heute werden dort einzelne Ausfahrten manuell durch die Polizei oder durch Verkehrsdienste dosiert.

Nichts wissen will die Landesregierung hingegen von Tunnelgebühren und von einem sogenannten Slotmanagement-System bei Tunneln. Gemeint ist, dass Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer nur zu einer bestimmten Zeit durchfahren könnten und sich vorgängig anmelden müssten.

Gebühren: Angst um Zusammenhalt

Gegen ein Slotsystem ist der Bundesrat, weil ihm zufolge für dessen Umsetzung grossflächige Warteräume vor den Alpentunneln nötig wären. Diese Flächen gebe es auf den Zufahrtsrampen zu den Röhren nicht. «In der Praxis nicht realistisch» sagt deshalb der Bundesrat zu dieser Idee.

Die Einführung einer Benutzungsgebühr für die Alpenquerungen hätte zwar einen positiven Einfluss auf die Verkehrssituation, so der Bundesrat. Die Maut würde aber dazu führen, dass der Kanton Tessin nur noch über gebührenpflichtige, ganzjährige Strassenverbindungen mit den restlichen Landesteilen verbunden wäre.

Aus Gründen des Landeszusammenhalts sei dies nicht angebracht. Die Einführung einer solchen Gebühr käme zudem einer Abkehr des in der Bundesverfassung verankerten Grundsatzes der gebührenfreien Benützung öffentlicher Strassen gleich und würde eine Verfassungsänderung bedingen.

Über 80 Massnahmen prüfen lassen

Über 80 neue Massnahmen zur Eindämmung des Ausweichverkehrs entlang der A2 und der A13 hat die Landesregierung laut ihrer Mitteilung auf Zweckmässigkeit und Machbarkeit überprüft. Anlass dafür bildete ein Entscheid des Nationalrats von Ende 2022.

Damals überwies die grosse Kammer ein Postulat des Urner Mitte-Nationalrats Simon Stadler mit der Forderung nach einem Bericht zu Verkehrsmanagement-Massnahmen entlang der A2 und der A13. Den 41-seitigen Bericht hat der Bund am Mittwoch publiziert.

Neues Dosiersystem im Kanton Uri

Im Kanton Uri verfeinerte kürzlich die Kantonspolizei ihr Dosiersystem zur Eindämmung des Ausweichverkehrs vor dem Gotthard-Nordportal. Das Dosiersystem wird in Kraft gesetzt, sobald sich die Autos auf einer Länge von drei Kilometern zu stauen beginnen.

In diesem Fall werden die Autobahneinfahrten in Göschenen und Wassen in Fahrtrichtung Süden gesperrt. Damit soll die Reise in Richtung Süden ab Amsteg nur noch über die Autobahn möglich sein. Tritt dieses Szenario ein, so wird die Einfahrt Göschenen vier Mal pro Tag für jeweils 15 Minuten geöffnet.

Staut sich der Verkehr auf acht Kilometern, so wird die Geschwindigkeit auf der Autobahn zwischen Altdorf und Amsteg auf 80 Kilometer pro Stunde reduziert. Zudem werden in Erstfeld und Amsteg je nach Belastung der Kantonsstrasse die Ausfahrten dosiert.

SDA/aeg