Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Grindelwald: JungfraugebietDie Gäste des Unesco-Weltnaturerbes lassen sich gut lenken

Sie stellten die Studie vor (v.l.): Hans-Christian Leiggener und Jessica Oehler vom Managementzentrum der Stiftung Unesco-Welterbe Swiss Alps sowie Jungfraubahnen-Chef Urs Kessler.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Unesco-Welterbe zu sein, verpflichtet: Der «aussergewöhnliche universelle Wert» des Labels darf nicht über Gebühr beeinträchtigt werden. Das Welterbezentrum der Unesco in Paris wacht darüber. Es wünschte sich vor dem Bau der V-Bahn in Grindelwald ein Monitoring, das aufzeigt, ob sich das 380-Millionen-Franken-Bahnprojekt nahe von Eiger, Mönch und Jungfrau negativ auf die Qualität des Schweizer Weltnaturerbes Schweizer Alpen-Jungfrau-Aletsch (Saja) auswirkt.

«824 Quadratkilometer einzigartige Natur, mit vielfältiger Fauna und Flora, in der das Bergsteigen erfunden wurde», lobte Geschäftsleiter Hans-Christian Leiggener am Dienstag beim Eigergletscher das Weltnaturerbe.

Das Team der Welterbe-Stiftung Saja hatte das Monitoring organisiert und präsentierte die Resultate, die es mit wissenschaftlicher Unterstützung der Uni Bern erarbeitet hat. Sie werden später, eventuell noch ergänzt, via Bundesamt für Umwelt nach Paris weitergeleitet.

Gäste sind auf den erlaubten Wegen unterwegs

Vorgestellt wurden die Resultate bereits jetzt, auch zur Information der regionalen Bevölkerung. Leiggener sprach von der «Rentabilisierung von bestehenden Infrastrukturen», die stattgefunden habe. In der Medienmitteilung heisst es: «Die konzentrierten Gästeströme werden gut gelenkt und bewegen sich in der Nähe der vorgesehenen Infrastrukturen.»

Das Jungfraujoch mit der «Sphinx» und dem Blick auf den Aletschgletscher dahinter. Das über 800 Quadratkilometer grosse Gebiet zählt zum Unesco-Weltnaturerbe, für welches Schutzvorgaben bestehen.

Das heisst konkret: Eher wenige Eiger-Express- und Jungfraujoch-Gäste sind weiter weg von den komfortablen Indoor-Bahnstationen mit ihren Erlebnis-Installationen unterwegs. Und wenn die Gäste wandern oder ein Sportgerät benützen, machen sie dies auf den dafür vorgesehenen und erlaubten Wegen.

Gästezahlen explodierten nicht

Erhoben wurden die Daten einerseits 2019, im touristischen Spitzenjahr vor Inbetriebnahme der V-Bahn, und andererseits 2023, jeweils von Juli bis Oktober. Dabei wurden Gäste befragt, Fotodokumentationen erstellt, die Frequenzdaten gesammelt und Experten befragt.

Nicht überraschend dürfte die Erkenntnis sein, dass eine Umverteilung der Reisenden Richtung Jungfraujoch von der Kleinen Scheidegg auf den Eiger-Express stattgefunden hat. Dafür wurde die V-Bahn ja auch geplant. «Trotz der potenziellen Kapazitätssteigerung um 2200 Personen pro Stunde sind die Gästezahlen durch die Inbetriebnahme des Eiger-Express nicht explodiert», steht in der Medienmitteilung.

Urs Kessler, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Jungfraubahnen, rechnet nicht damit, dass der Gästestrom aus China wieder ein Niveau wie im Jahr 2019 erreichen wird.

Jessica Oehler, Projektleiterin Forschung, Monitoring, Aufwertung und Erhaltung beim Saja, stellte bei der Präsentation des Monitorings Unterschiede bei den Gästevorlieben fest: Für Besucherinnen und Besucher der Kleinen Scheidegg sei 2023 das Naturerlebnis wichtiger geworden, für die Eigergletscher-Gäste stehe das Sightseeing im Vordergrund. 2019 war dies genau umgekehrt.

Respekt gegenüber der Natur

Bei der Nachfrage bei Fachleuten wurde festgestellt, dass im Winter Wildschutzgebiete zu wenig beachtet werden. Dass die Gästelenkung aber generell ein sehr gutes Zeugnis bekommt, freute Urs Kessler: «Unsere Mitarbeitenden beweisen jeden Tag, dass sie auch grössere Gästeströme gut und mit Respekt gegenüber der einmaligen Natur lenken können.»

Er wies darauf hin, dass das Unternehmen weiterhin aktiv daran arbeitet, die Jungfrauregion-Gäste weg vom motorisierten Individualverkehr Richtung öffentlicher Verkehr zu lenken, vielleicht mit den Berner-Oberland-Bahnen als erster viertelstündlich verkehrender S-Bahn im ländlichen Raum.

Lediglich enttäuschende 50 Prozent der Gäste wussten, dass sie sich am Rand eines Unesco-Weltnaturerbes befinden. Am höheren Bekanntheitsgrad soll gearbeitet werden. Zudem – zwei Kleinigkeiten – soll die Information über die Schwierigkeit des Moränenwegs verbessert und bei der alten Mittellegi-Hütte eine Informationstafel aufgestellt werden.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Newsletter

Die Woche in der Jungfrauregion

Erhalten Sie Infos und Geschichten aus der Region Interlaken-Oberhasli.