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Jenni deckt aufTschüss Schweiz!

Belgien in Vevey VD: Le Carré

Unkomplizierter Zwischenstopp im Le Carré.

In Vevey habe ich im Gesamtkonzept Le Carré eine Alternative zu der in Bern leider dauerhaft geschlossenen Brasserie Au Trappiste entdeckt. Am Lac Léman können sich die Gäste zwischen Café (in der Altstadt), Bar, Brasserie und Seepromenadenkiosk entscheiden. Im Café Le Petit Carré wird mit einer Tartine eine Prise belgische Frühstücks- und Snackkultur aufgetischt, in der Bar Le Bardu wartet der Aperitif mit einem Maredsous Fleur d’Elixier, ein Bio-Likör aus Wildblumen und Wildbeeren, während in der Brasserie mit einer klassischen Waterzooi (Eintopf) bei einem Glas Orval das kulinarische Reisefieber gestillt wird. Kurz, Le Carré bietet sich, auf der Reise durch die Romandie, als unkomplizierter Zwischenstopp an. Auch nur für eine Pause im Kiosk Le Bordu direkt am Wasser mit einem Bier vom Fass.

Le Carré, Vevey VD, Lecarre-vevey.ch

Vietnam in Freiburg: Chez Ginette

Die Frühlingsrolle vom Team Chez Ginette (wo es gar keine Ginette gibt) ist der Hit. Vor allem mit dem Freisa zusammen.

Natürlich werde ich mich nie zum Kenner der vietnamesischen Küche entwickeln, aber was ich mit Freiburger Freunden im Chez Ginette an einem lauen Vorfrühlingabend essen durfte, hat mich fasziniert. Gekonnt werden lokale, regionale und asiatische Produkte kombiniert, die frisch zubereitet und liebevoll mit vietnamesischen Gewürzen abgeschmeckt werden. Allein die Frühlingsrolle, ein Gericht, das sich oft so langweilig wie die Sonntagspredigt des Pfarrers anfühlt, bestehend aus einer Farce aus Schwein, Crevetten und Gemüse, ist ein aromatischer Gaumenkitzler, der Freude macht. Kurz, die Gerichte sind kleine Geschmacksexplosionen, zu denen der empfohlene Freisa (ungewohnt als Rosé produziert) ausgezeichnet passt.

Chez Ginette, Freiburg, Chezginette.ch

Spanien in Bern: Commerce

Immer mit aktuellen Fischangeboten: Das Café du Commerce ist eine Institution in Bern.

Das Café du Commerce – oder kurz: Commerce – ist eine Berner Institution. Wer nicht rechtzeitig reserviert, hat bei Rui und Anabela Pacheco keine Chance auf einen der begehrten Tische. Patrizier und Parvenüs, Grandes Dames und Bonvivants geben sich lustvoll den Spezialitäten des Hauses hin. Die Paella ist ein sicherer Wert, die Calamari gehören zur besseren Sorte ihrer Art, und bei den Gambas al ajillo (Geschälte Crevetten mit Knoblauch) bleibt einem die Knoblauchfahne nachhaltig in Erinnerung. Das Schwergewicht der Provenienzen liegt bei den wuchtigen Säften aus Spanien und Portugal, die rege bestellt und getrunken werden. Vielleicht täte dem Angebot etwas mehr Leichtigkeit gut, will doch der zivilisierte Weintrinker nicht bereits nach einer Flasche die Fische im Aquarium doppelt sehen.

Café du Commerce, Bern, Restaurantcommerce.ch

Thailand in Basel: Chanthaburi

Der Wintergarten im Chanthaburi.

In der kulinarischen Sparte Asien boomt in der Schweiz die thailändische Küche mehr denn je. Ein sicherer Wert ist in Basel das Chanthaburi, das seit Jahren die Qualität hochhält. Hier freuen sich die Gäste über gebackene Ravioli, Fish-Cake, Entensuppe und andere schöne Dinge. Sairung Suksamran und Luzius Martin bieten gemeinsam mit ihrer Jungmannschaft eine unverfälschte Küche, die von einer grossen Stammkundschaft geschätzt wird, was heisst, dass spontane Gäste in dieser kitschfreien Thai-Oase vorwiegend keinen Platz haben. Weder am langen Tisch vor den Tresen, in der guten Stube noch bei schönem Wetter im lauschigen Garten.

Chanthaburi, Basel, Chanthaburi.ch

Österreich in Root LU: Rössli hü

Manchmal verrückt, manchmal auch einfach Steirer Cordon bleu: Im Rössli Hü.

War das ein Galoppieren von Gastgebern und Ideen, bis endlich mit Thomas und Celia Peinhaupt Ruhe im Stall eingekehrt ist. Der Gastgeber kommt aus der Steiermark, was die kulinarische Ausrichtung angenehm und üppig verändert hat. Sprachlich hört es sich auch etwas anders an. Die Tagessuppe heisst nun Supperl des Tages und schmeckt auch so. Anders eben, obwohl Küchenchef Pascal Klingels sozusagen der alte Hase des Hauses ist. Wer mit Österreich nicht viel anzufangen weiss, lässt es bleiben, alle anderen freuen sich über eine Rindsupperl mit Frittate, ein Steirer Cordon bleu oder einen narrischen Eierschwammerl-Gulasch mit Semmelknödel, das zwar verrückt klingt, aber vorzüglich mundet.

Rössli Hü, Root LU, Roessli-hue.ch

Frankreich in Schwyz: Brasserie Engel

Das sprichwörtlich «süsse Frankreich» liegt mitten in der Schweiz: Die Brasserie Engel.

Wer eine Sehnsucht nach «la Douce France» verspürt, muss nicht mehr in den TGV nach Paris steigen, man könnte auch einfach mit dem Bummler nach Schwyz fahren. Bettina und David Debuyser zelebrieren eine wohltuende Gastlichkeit voller opulenter Gerichte. Schwarzwurzeln an Himbeer-Nuss-Vinaigrette, eine Salade périgourdine (geräucherte Entenbrust mit Entenleberterrine und Entenhals), aber auch eine Carbonade flamande, in Bier geschmortes Rindfleisch mit Frites fait maison oder Rindsfilet mit frittiertem Markbein und Schalotten in Rotweinjus. Das weckt den Appetit. Weinliebhaberinnen freuen sich über einen Vosne-Romanée zum Freundschaftspreis, und Bierfreunde halten sich an herbes, nordfranzösisches Bier. Santé!

Brasserie Engel, Schwyz, Restaurant-engel-schwyz.ch

Libanon in Zürich: Moudi’s Leckergarten

Sozusagen ein Garten Eden: Bei Moudi’s Leckergarten.

Lecker gehört eigentlich eher zum Wortschatz von Deutschland, und beim Wort Moudi denke ich an den legendären Berner Troubadour Mani Matter oder an den unvergesslichen Endo Anaconda von Stiller Has. Nun habe ich noch Moudi’s Leckergarten in Zürich kennen gelernt – und um es gleich vorneweg zu nehmen: Die Gerichte waren unverschämt gut. Also lecker. Beeindruckt war ich von den Hummus-Variationen oder vom geräucherten Auberginenmousse, von der Baumnusspaste mit Granatapfelsirup, von dem Fisch-Tajine und den Teigtaschen. Hinzu kommt ein Service auf Augenhöhe, der Leichtigkeit nicht mit Nachlässigkeit verwechselt und einem das Gefühl von herzlicher Gastfreundschaft vermittelt inmitten einer gekonnt möblierten Wohlfühlatmosphäre.    

Leckergarten, Zürich, Leckergarten.ch

Italien in Wil SG: Vinothek Freischütz

Hier bleibt man mindestens eine Opernlänge sitzen: Vinothek Freischütz.

Keine drei Akte, sondern sechs Tische, keine romantische Oper, sondern eine schöne Beiz, keine Agathe, sondern Giovanni in der Küche: Der Freischütz, die romantische Oper von Carl Maria von Weber in drei Akten, dauert rund drei Stunden. Der Freischütz in der Wiler Altstadt ist etwas jünger, keine Oper, sondern eine Beiz, die 1876 erstmals schriftlich erwähnt wird. Für diesen Freischütz reichen drei Stunden nicht aus. Wer sich bei Errico Mirto hinsetzt, bleibt länger. Zu gut ist die Stimmung, zu gut das Essen und die Weine, zu angeregt das Gespräch mit den Nachbarn. Wer kommt, plaudert, trinkt und isst wie am Familientisch. Mit drei Antipasti, einem Primo und einem Secondo oder manchmal nur mit einem Teller Pasta. Perfetto!

Vinothek Freischütz, Wil SG, Vinothek-wil.ch