Für Mensch und Tier Spiez plant attraktiveres Seeufer für 1,5 Millionen
In Einigen will die Gemeinde gleich an zwei Standorten das Seeufer mit baulichen Massnahmen ökologisch aufwerten. Kostenpunkt: 1,525 Millionen Franken.
«Wir wollen etwas Sinnvolles realisieren», sagt Gemeinderat Rudolf Thomann (SVP). Der Tiefbauvorsteher der Gemeinde Spiez spricht damit gleich zwei Bauvorhaben an, welche die Gemeindeverantwortlichen am Seeufer in Einigen planen. Vorgesehen sind, die beiden sanierungsbedürftigen Seeuferbereiche der öffentlichen Badewiese Häslermätteli wie auch die Badewiese am Weekendweg, der sogenannten Einiger Matte, für Mensch und Natur aufzuwerten.
Am Weekendweg sind sowohl gewässer- als auch landseitige Aufwertungsmassnahmen geplant. «Durch den Teilabbruch der Ufermauer und eine neue Kiesschüttung kann dort eine ökologisch wertvolle Flachwasserzone geschaffen werden», erklärt Rudolf Thomann. Zudem werde damit der Seeeinstieg für Badende und das Wassererlebnis für Verweilende und Spielende verbessert.
Tümpellandschaft für Amphibien geplant
Kernstück des Projekts am Weekendweg ist indes die landseitige ökologische Aufwertung. Vorgesehen ist, nach See- und Flussufergesetz auf der Freifläche des heute landwirtschaftlich genutzten Gebiets eine Tümpellandschaft mit Trockensteinmauern, einer Sandinsel, Ast- und Steinhaufen sowie Hecken und Magerwiesen zu realisieren. Dies mit dem Ziel, ökologisch wertvolle Flächen und Lebensräume für Amphibien zu schaffen. «Rund zwei Drittel des Gebietes werden im Bereich der Zone mit Planungspflicht, ZPP, weiterhin der Landwirtschaft zur Verfügung stehen», so Thomann.
Wie der Tiefbauvorsteher weiter ausführt, sollen grössere Liegewiesen, schattenspendende Bäume, ein Sonnensegel und Infrastrukturen wie eine WC-Anlage, Picknickplatz und Veloabstellplätze die Aufenthaltsqualität direkt am Seeufer erhöhen. Das Revitalisierungsprojekt zwischen der Schiffländte Einigen und der Kandermündung in den Thunersee dürfte mit rund 1,1 Millionen Franken zu Buche schlagen.
Für weitere 425’000 Franken will die Gemeinde Spiez zudem südöstlich der Schiffländte Einigen den ebenfalls sanierungsbedürftigen Seeuferbereich der öffentlichen Badewiese Häslermätteli aufwerten. Ähnlich wie am Weekendweg soll auch hier mit einem Teilabbruch der Ufermauer und einer neuen Kiesschüttung der Einstieg in den See für Badende verbessert und eine ökologisch wertvolle Flachwasserzone geschaffen werden. Dadurch entstehe ein natürlicher, stufenloser Übergang von der Liegewiese über den neuen Kiesstrand zum See.
Im Gegenzug werden die bestehende Anlegestelle und der in die Jahre gekommene Badesteg zurückgebaut. Landseitig ist beim Häslermätteli vorgesehen, die bestehende Fläche nur leicht anzupassen. Böschungs- und Randbereiche werden mit der Aufwertung des bestehenden Gebüschs zu einer Hecke mit Krautsaum und Asthaufen. Weiter sollen neue Sitzbänke platziert und ein Kirschbaum durch eine Weide ersetzt werden.
Pläne werden öffentlich aufgelegt
Damit die beiden Vorhaben realisiert werden können, ist eine geringfügige Änderung der Uferschutzplanung aus dem Jahre 2009 erforderlich. Sowohl für den Weekendweg wie auch für die Badewiese Häslermätteli liegen dazu die Pläne bis zum 20. Mai im Sekretariat der Abteilung Bau in Spiez öffentlich auf.
Ziel der geringfügigen Änderung der Uferschutzplanung sei die planungsrechtliche Sicherung der punktuellen Aufwertungen in den beiden Bereichen. So soll ein Beitrag geleistet werden, den Seezugang sowie die Freizeitnutzung zu verbessern und einen strukturreichen Uferbereich zu schaffen.
Läuft alles rund und werden die dazu nötigen Kredite gesprochen, rechnet Rudolf Thomann damit, die beiden Projekte am Seeufer in Einigen ab 2026 in die Tat umzusetzen. Und er rechnet für die Uferaufwertung ebenso mit namhaften Beiträgen von Bund und Kanton in der Höhe von rund 80 bis 90 Prozent an die Gesamtkosten von knapp 1,525 Millionen Franken.
Kein Ersatz für Uferweg
Nicht vom Tisch ist indes die Planung des Uferwegs von Spiez bis nach Einigen. «Die Uferaufwertung ist keine Ersatzlösung für den Uferweg», betont Gemeindepräsidentin Jolanda Brunner (SVP). Die Gemeinde sei angehalten, die Seeufer naturnaher zu gestalten, und habe ebenso den Auftrag, den Uferweg zu realisieren. Vor eineinhalb Jahren habe die Gemeinde eine entsprechende Voranfrage zum Uferweg bei den zuständigen Stellen des Kantons Bern eingereicht.
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