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Leissigens Kampf für den ZugKanton Bern macht auf Spielverderber

Zeiten, denen viele Leissigerinnen und Leissiger nachtrauern: Ein Zug fährt beim Bahnhof ein.

Am 12. Dezember 2020 verabschiedeten schwarz gekleidete Leissigerinnen und Leissiger den letzten Zug, der in Leissigen hielt. Von da an gings per Postauto nach Interlaken oder Spiez.

Dies, obschon Leissigen an zentraler Lage ein geschütztes Bahnhofgebäude, eine moderne Unterführung und eine viel befahrene Bahnstrecke hat, die so wichtig ist, dass sie auf Gemeindegebiet zur Doppelspur ausgebaut werden soll.

Überwunden haben viele Leute die Umstellung des Regionalverkehrs auf Busbetrieb nicht. Das zeigte eine volle Turnhalle und emotionale Wortbeiträge am 25. April.

Der Gemeinderat und die Verkehrskommission hatten Christian Aebi, Vorsteher kantonales Amt für öffentlichen Verkehr und Verkehrskoordination, mit Mitarbeiter Jurgen Mesman und die Regionalkonferenz mit Präsident Peter Aeschimann sowie Vize-Geschäftsführer Mathias Boss eingeladen, um aus erster Hand zu informieren.

Angst um Schulkinder

Eine der grössten Sorgen ist die Sicherheit der Schulkinder und stand damit im Zentrum des Diskussionsteils. Nach Aussagen der Votanten müssen sie oft während der Fahrt stehen, manchmal sogar dicht um den Busfahrer gedrängt, während dieser bei der Einfahrt in Därligen die A8 überqueren und in sie einbiegen muss.

Zu Beginn der Orientierungsversammlung stellte Gemeindepräsidentin Letizia Müller die Ziele vor, die sich der Gemeinderat in Sachen öffentlicher Verkehr gesetzt hat: überdachte und behindertengerechte Bushaltestellen und die Wiederinbetriebnahme des Bahnanschlusses 2026 bis 2029.

Die Umstellung des Regionalverkehrs zwischen Spiez und Interlaken mit den Haltestellen Faulensee, Leissigen und Därligen war ein politischer Entscheid, den der bernische Grosse Rat nach eingehender Diskussion gefällt hatte.

Weil Zweifel über die Sicherheit und Zuverlässigkeit des Busbetriebs bestanden, wurde 2021 ein Monitoring in Auftrag gegeben. Dieses zeigte laut Aebi, dass der Busbetrieb die Erwartungen punkto Anschlusssicherheit übertroffen hat und die Anschlussgewährleistung in Spiez bessere Werte aufweist als beim Bahnbetrieb vorher.

Gut entwickelt hat sich die Nachfrage: Die Ein- und Aussteiger haben in Leissigen seit 2019 um 24 Prozent zugenommen. Kein Wunder, fand eine Zuhörerin, man habe ja keine Wahl, wolle man den öffentlichen Verkehr benutzen.

Sauberere und grössere Busse

Bestellerin des Angebots für den regionalen öffentlichen Verkehr in Leissigen und 27 anderen Regionsgemeinden ist die Regionalkonferenz Ost, die ein entsprechendes Konzept ausarbeitet. Dieses ist dann Grundlage für einen Grossratsbeschluss. Ab dem 2. Mai 2024 ist das künftige Konzept aufgelegt und zur Mitwirkung freigegeben.

Für Leissigen sieht es eine Verlängerung des Busangebots am Abend vor. Dies auch, weil die Nutzerentwicklung positiv ist. Vorgesehen ist nach Ankunft von internationalen Zügen ein zusätzlicher Expressbus Spiez–Interlaken, sodass für die Fahrgäste nach Faulensee, Leissigen und Därligen mehr Platz bleibt.

Für die gewünschten Leissiger Halte der Fernzüge in den Randstunden sieht die Regionalkonferenz schwarz: Hier sind die SBB involviert, die Perrons müssten auf 400 Meter verlängert werden, und das wäre noch keine Garantie dafür, dass die Züge wirklich anhalten.

Aebi wies darauf hin, dass der Strecke Bern–Interlaken schwierige Zeiten bevorstehen, da langjährige Baustellen im Raum Bern vorgesehen sind, die auch Auswirkungen in Sachen Abfahrtszeiten und Kreuzungen zwischen Interlaken und Spiez haben.

Verbesserungen für den Busbetrieb, auch in Sachen Ökologie, sind angestrebt. Vorerst soll 2025 ein Elektro-Gelenkbus zu Stosszeiten für saubereres Fahren und mehr Kapazität sorgen, später soll die Linie auf Elektrofahrzeuge umgerüstet werden. Darüber, was am ökologischsten ist, herrschte in der anschliessenden Diskussion keine Einigkeit.

Die Anschlüsse fehlen

Nicht optimal, das bestätigten die Referenten, sind die Anschlüsse in die Lütschinentäler, nach Habkern, Beatenberg, Meiringen oder Zweisimmen für Reisende aus Leissigen. «Wir müssen uns dort einsetzen, wo wir etwas ändern können», zog Letizia Müller Bilanz.

Nach den Voten an der Versammlung besonders von jungen Leuten, die die Busse benutzen, gings dabei auch um sehr Praktisches: gefährliches Stehen in den Bussen, Ordnung oder die korrekten Abfahrtszeiten.

Dass die Busstationen in Leissigen noch nicht behindertengerecht sind, ist zum Teil hausgemacht, denn es gab Einsprachen aus dem Dorf, worauf der Kanton, anders als in Därligen, den Rampenbau zurückstellte.

An der kommenden Gemeindeversammlung beantragt der Gemeinderat einen Kredit für den Bau der Busstation-Schutzdächer, dann könnte das Legislaturziel mindestens in Sachen Bushaltestellen als erfüllt abgeschrieben werden.

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